Wieso „Großer Vaterländischer Krieg“ und nicht „Zweiter Weltkrieg“?
Anders als in Westeuropa und Nordamerika erinnert man sich in Russland nicht an den Zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945, sondern an den Großen Vaterländischen Krieg gegen Deutschland 1941 bis 1945. Dieser begann mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 und endete mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht am Abend des 8. Mai 1945. Da es zu diesem Zeitpunkt in Moskau wegen der Zeitverschiebung bereits nach Mitternacht war, wird der Tag des Sieges am 9. Mai begangen.
Woher kommt die Bezeichnung „Großer Vaterländischer Krieg“?
Der Krieg gegen Hitlerdeutschland wurde von der sowjetischen Staatsführung und den Medien schon bald nach Kriegsausbruch als „Großer Vaterländischer Krieg“ taxiert. Der Name ist eine Anspielung auf den „Vaterländischen Krieg“ gegen Napoleon im Jahr 1812 und rief die Vorstellung eines patriotischen Verteidigungskampfes für die Heimat hervor – eine Rahmung, die auch für die heutige Gedenkkultur in Russland eine entscheidende Rolle spielt.
Wie lief dieser Krieg ab?
Die deutschen Truppen und ihre Verbündeten führten einen ideologisch motivierten Vernichtungskrieg gegen die UdSSR und ihre Bevölkerung. In den ersten Monaten konnten sie große Geländegewinne erzielen. Bereits im Herbst 1941 stand die deutsche Wehrmacht vor Moskau. Die Rote Armee schaffte es jedoch, die Hauptstadt zu halten. Im Winter 1942/43 kam mit der Schlacht von Stalingrad der Wendepunkt. In den folgenden Monaten drängte die Rote Armee die Wehrmacht westwärts aus dem Land. Die sowjetische Offensive stoppte jedoch nicht an den Landesgrenzen, sondern rollte weiter nach Westen. Im April 1945 schließlich erreichte die Rote Armee Berlin.
Was bedeutete die deutsche Besatzungsherrschaft für die Menschen in der Sowjetunion?
Die Kampfhandlungen an der Ostfront wurden von unermesslichem menschlichen Leid begleitet. Das Regime in Berlin betrachtete die Slawen als „Untermenschen“, die es zu beseitigen galt, um Platz für den „deutschen Lebensraum im Osten“ zu schaffen. Fatal war die deutsche Invasion vor allem auch für die Jüdinnen und Juden auf sowjetischem Territorium, die von den Nazis millionenfach ermordet wurden.
Wieso „Großer Vaterländischer Krieg“ und nicht „Zweiter Weltkrieg“?
Anders als in Westeuropa und Nordamerika erinnert man sich in Russland nicht an den Zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945, sondern an den Großen Vaterländischen Krieg gegen Deutschland 1941 bis 1945. Dieser begann mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 und endete mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht am Abend des 8. Mai 1945. Da es zu diesem Zeitpunkt in Moskau wegen der Zeitverschiebung bereits nach Mitternacht war, wird der Tag des Sieges am 9. Mai begangen.